Klöpse des Grauens

Wie mindestens zwei Mal jeden Monat gibt es Königsberger Klopse - das steigert die Vorfreude nicht unbedingt. Schicksalsergeben ließ ich mir so denn die Pampe auf's Tablett klatschen und schlich gedemütigt an einen freien Platz.

Vom Teller glotzte der ganze Frust gelangweilter Kantinenköche: Paniermehl-Bällchen mit einem erstaunlich geringem Anteil fleischähnlicher Substanz, dazu eine alles mit einer festen Haut überziehenden Sauce, dank derer die Klopse sich nur mit Gewalt vom Teller lösen wollten. Überhaupt, die Sauce: Flüssigbeton trifft auf Ballistik-Gel. Zufällig wurde ein neuer Aggregatzustand entdeckt und keiner hat's gemerkt - das ist dann wohl am Nobelpreis vorbei gekocht.

Im alten Preußen mag es viel Bestrafung gegeben haben, aber offensichtlich nicht für den Tatbestand der Gaumenschändung. Na wenigstens ist mir jetzt klar, warum man dort so kriegsversessen war.